Im Leben präsent sein

Es gibt nur zwei Arten zu leben.
Entweder so als wäre nichts ein Wunder
oder so als wäre alles ein Wunder.
Albert Einstein

Der Duden definiert den Begriff Präsenz entweder bildungssprachlich als Anwesenheit, [bewusst wahrgenommene] Gegenwärtigkeit oder jargon haft als körperliche Ausstrahlung[skraft]. In der Wikipedia hat Präsenz die phänomenologische Bedeutung von Anwesenheit und Gegenwart in einer jeweils räumlichen sowie zeitlichen Sichtweise. Und auch dort wird als umgangssprachliche Bedeutung die Ausstrahlungskraft einer Person notiert.

 

Im Leben präsent zu sein bedeutet für uns das pulsierende Leben zu spüren und auch Einfluss nehmen zu können. Nicht-präsent zu sein, bedeutet das Leben im Autopilot vorbeifliegen zu lassen und keinen Einfluss nehmen zu können. Wie kann es aber gelingen, das Präsent sein?
Die Autoren Martin Lemme und Bruno Körner unterscheiden in ihrem Buch „Neue Autorität in Haltung und Handlung“ 6 Dimensionen der Präsenz, die dynamisch und interaktiv miteinander verknüpft sind und sich gegenseitig beeinflussen. Wenn ich also präsent sein möchte, bedeutet das keine radikale Veränderung von Muster und Abläufe, sondern eine kontinuierliche und dauerhafte Entwicklung einer achtsamen Haltung, die die eigenen Handlungsoptionen erweitert. Diese Art der Präsenz hat Bedeutung für alle Lebensbereiche, sei es als Führungskraft, als Eltern, in der Pädagogik oder in anderen Situationen in denen wir mit anderen Menschen oder uns selbst in Beziehung treten:

 

Physische Präsenz: körperliche und geistige Anwesenheit

Emotional-moralische Präsenz: Wahrnehmung eigener Handlungsüberzeugung, Empathie und Echtheit

Intentionale Präsenz: Erleben von Verbindung und Kontakt

Pragmatische Präsenz: Erleben eigener Handlungskompetenz

Internale Präsenz: Erleben von Selbstkontrolle

Interpersonale Präsenz: Wahrnehmung und Nutzung von Unterstützung, Vernetzung

 

 

Präsenz ist also nicht etwas, das man einmal erwirbt und dann festhalten kann. Wir müssen sie immer wieder aufs neue kontextbezogen entwickeln. Die wesentlichen Grundlagen für diese Entwicklung sind die Entwicklung der Achtsamkeit und des Mitgefühls.

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