Trends 2023 im Personalmanagement (HR)
Für die Vorbereitung auf die anstehenden Themen in den Bereichen Business, Achtsamkeit, Gesundheit und Personalentwicklung im Jahr 2023 bin ich auf einen Artikel von Gartner gestoßen, „The Top HR Trends and Priorities For 2023„. Gartner hat mehr als 850 Personalleiter*innen in 60 Ländern aus allen wichtigen Branchen befragt, um HR-Trends und -Prioritäten zu identifizieren und die zu erwarteten Herausforderungen für 2023 zu bewerten. Die Effektivität von Führungskräften und Manager*innen steht ganz oben auf der Liste, weitere folgende Prioritäten sind Change Management, Mitarbeitererleben, Rekrutierung und die Zukunft der Arbeit (Future of Work). Ich möchte hier ein paar Überlegungen zu den Zusammenhängen mit meiner Bewusstseinsarbeit herstellen.

Treiber für die HR Trends
Der erste Abschnitt des Gartner Berichts identifiziert drei Faktoren, die die Prioritäten von HR-Führungskräften für 2023 bestimmen. Diese lassen sich grundsätzlich in drei Kategorien zusammenfassen: Unsicherheit, Trade-offs für HR-Führungskräften (also Spannungsfelder) und Erwartungshaltungen von neuen Mitarbeiter*innen.
Unsicherheit
- In der Wirtschaft
- Talentmanagement
- Weltweite Lieferketten
Spannungsfelder
- Kosteneinsparungen vs. Investition in Talente
- Geschäfts-Bedürfnisse vs. Mitarbeiterbedürfnisse
Erwartungshaltung neuer Mitarbeiter
- Flexibilität
- Gemeinsame Sinnhaftigkeit
- Wohlfühlen
- Mitarbeiter-zuerst
Diese Themen kommen für unsere Achtsamkeits-Community nicht überraschend. Die Unsicherheit (Stichwort VUCA) ist etwas, an das wir uns alle angesichts des Ausmaßes globaler Instabilität in wirtschaftlichen, politischen, ökologischen und sozialen Fragen gewöhnen müssen. Die Welt ist instabil und im ständigen Wandel. Führungskräfte, die üblicherweise für Prognosen von Ergebnissen und das Gefühl der Stabilität und Sicherheit verantwortlich sind, werden davon besonders herausgefordert. HR-Führungskräfte müssen daher das Gleichgewicht zwischen den Bedürfnissen des Unternehmens und denen seiner Mitarbeiter*innen neu bewerten. Es ist spannend zu sehen, wie Wohlbefinden, gemeinsame Ziele und personenorientierte Ansätze immer mehr zur Norm der Erwartungshaltung von (neuen) Mitarbeiter*innen werden.
Die Top 2 HR-Prioritäten für 2023
Die Prioritäten für 2023 sind in der Gartner Studie nach dem Prozentsatz der befragten HR-Führungskräfte geordnet, die den Trend als höchste Priorität betrachteten. Sie sind in der Studie in absteigender Reihenfolge gemäß dieses Prozentsatzes aufgeführt. Für die ersten zwei Trends werde ich eine kurze Zusammenfassung und die Auswirkung auf unsere Arbeit darstellen.
Nr. 1 – Effektivität von Führungskräften und Managern (60 %)
„24 % der HR-Führungskräfte geben an, dass ihr eigener Ansatz zur Führungskräfteentwicklung diese nicht auf die Zukunft der Arbeit vorbereitet.“
Gartner, Top 5 Priorities for HR Leaders in 2023
Auch das ist keine Überraschung. Die spannende und begrüßenswerte Veränderung besteht darin, dass die Idee, eine stärker am Menschen orientierte Führungskraft zu sein, zur Norm wird. Mit Mindful-Leadership (achtsame Führung) wird dieser am Mitarbeitenden orientierte Führungsstil erreicht. Aus diesem Feld können viele Übungen übernommen werden, um Authentizität und Empathie zu kultivieren und die individuelle Berücksichtigung und Förderung (Stichwort transformationale Führung) zu ermöglichen. Vielleicht entsteht so der Bedarf mehr Achtsamkeits- und Mitgefühlspraktiken in die Entwicklung von Führungskräften einzubeziehen
Änderung der Führungsverantwortung
- Ermöglichen Sie den sicheren Ausdruck von Individualität
- Berücksichtigen Sie die Bedürfnisse von Teams
- Etablieren Sie maßgeschneiderte flexible Workflows

Die Mensch-orientierte Führungskraft
- Authentisch
- Empathisch
- Adaptiv
Nr. 2 – Organisationsdesign und Änderungsmanagement (53 %)
„45 % der Personalleiter geben an, dass ihre Mitarbeiter von all den Veränderungen erschöpft sind.“
Gartner, Top 5 Priorities for HR Leaders in 2023
Themen wie Burnout, große Resignation, inner Kündigung und moralische Verletzungen beherschen die Schlagzeilen. Das Engagement ist gering, ebenso wie das Vertrauen. Da die Menschen systemischen Fragen mehr Aufmerksamkeit schenken, erkennen wir eine zunehmende Skepsis gegenüber dem Kapitalismus (zu recht). All dies führt dazu, dass Organisationen das Change-Management (Veränderungen) und Prozesse, mit denen Änderungen implementiert werden, genauer unter die Lupe nehmen. In der Vergangenheit war dies ein Top-down-Ansatz, jetzt lernen Organisationen aber wie sie Veränderungen (Management of Change), was häufig als „Open-Source-Änderung“ bezeichnet wird, integrieren können – im Wesentlichen einen Community-basierten Ansatz, bei dem die Mitarbeiter*innen Veränderungen mitgestalten und mit-umsetzen können. Dies ist eine Gelegenheit für einen kulturellen Wandel, bei dem die Achtsamkeit am Arbeitsplatz entscheidend wirksam sein kann.
Wechselmüdigkeit
Nur 43 % der Mitarbeiter mit überdurchschnittlicher Veränderungsmüdigkeit beabsichtigen, im Unternehmen zu verbleiben, verglichen mit 74 % der Mitarbeiter mit nur geringer Ermüdung.
Gartner, Top 5 Priorities for HR Leaders in 2023
Reibungspunkte (Konfliktpotentiale)
74 % der Mitarbeiter erleben 3 oder mehr Reibungspunkte (Konfliktpotentiale) am Arbeitsplatz. Hybrid- und Remote-Mitarbeiter erleben eine 40 % höherer Wahrscheinlichkeit an Reibungsverlusten am Arbeitsplatz.
Gartner, Top 5 Priorities for HR Leaders in 2023
Zu den weiteren Trends der Studie gehören:
- Nr. 3 Mitarbeitererleben (47 %)
- Nr. 4 Rekrutierung (46 %)
- Nr. 5 Zukunft der Arbeit (Future of Work) (42%)
Den vollständigen Bericht können Sie hier lesen.
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