Mut zu mehr Selbstmitgefühl
Ich bin auf einen Artikel (Gehirn&Geist Ausgabe 08/2018) über Kirstin Neff aufmerksam geworden, der mich sehr beeindruckt hat. Sie ist eine US-amerikanische Psychologin, die sich der Erforschung von Selbstmitgefühl widmet. Der Begriff Selbstmitgefühl bedeutet, dass man sich selbst auch und gerade bei Fehlern und Misserfolgen genauso gütig und verständnisvoll behandelt, wie man sich zum Beispiel einem guten Freund gegenüber verhalten würde. Selbstmitgefühl stärkt unsere psychische Widerstandsfähigkeit (Resilienz). Menschen mit einem hohen Selbstmitgefühl sind weniger anfällig für Depressionen und Burn-out und besser in der Lage Rückschläge zu verkraften. Menschen mit wenig Selbstmitgefühl wenden hingegen mehr Energie für negative Gefühle und weniger für die Lösung tatsächlicher Probleme auf. Selbstmitgefühl fördert sogar die Motivation und spornt dazu an, nach einer Niederlage weiterzumachen.
Aber Vorsicht, Selbstmitgefühl ist kein Selbstmitleid und es ist nicht sich-gehen-lassen. Es ist auch nicht mit Selbstwertgefühl gleichzusetzen. Selbstwertgefühl kann zu Narzissmus ausarten, von Selbstmitgefühl kann man nach heutigem Erkenntnisstand nicht genug haben.
Eine ihrer empfohlenen Übungen zum Training von Selbstmitgefühl, ist sich selbst wie einem guten Freund zu begegnen. Es gibt dort noch mehr Übungen, jeder Mensch ist anders, finde heraus welche Übung für Dich am besten passt. http://selfcompassion.org/category/exercises
Werde Dir also bewusst, dass Selbstablehnung und Selbstkritik Dir nicht helfen Deine Ziele zu erreichen.